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Datenschutz durch digitales Rauschen: Making Internet Noise

Am 28. März 2017 verabschiedete der Kongress der USA ein Gesetz dass den Internetprovidern (ISPs) erlaubt, persönliche Aktivitäten online zu verfolgen. Die gesammelten Daten können verkauft, ausgewertet und bestenfalls zur Verbesserung deiner Suchergebnisse und personalisierten Werbung, im schlimmsten Falle aber auch entgegen deiner eigenen Interessen verwendet werden.

Wenn du auf diesen Button klickst, beginnt dein Browser damit, im Hintergrund zufällige Internetseiten zu laden. Lass es laufen, um deinen Browserverlauf und die Datenbanken der "Business Intelligence" mit "digitalem Rauschen" zu füllen, du nur scheinbar etwas mit deinen persönlichen Interessen zu tun haben. Schließe einfach den Browser oder diesen Tab, um den Spuk zu beenden. Diese Version verwendet ein modifiziertes Wörterbuch mit teilweise deutschen, teilweise englischen Begriffen und erzeugt bevorzugt aus drei Wörtern bestehende Anfragen. Dieser Hinweistext ist frei vom Original übersetzt und um zusätzliche Hinweise ergänzt worden.






Kunst und netzpolitischer Aktivismus dienen nicht dem Schutz deiner Privatsphäre

Wichtiger Hinweis: dieser Button erzeugt Zufallsbrowsing als Zeichen des netzpolitischen Protests. Das ist Aktivismus, aber kein Schutz deiner Privatsphäre!

"Werbetreibende geben dir nicht das, was du willst, sondern sie manipulieren dich, damit du das willst, was sie wollen," heißt es sinngemäß im ursprünglichen Erklärungstext zum Projekt des digitalen Internetrauschens. Auch auf dieser Seite wird möglicherweise Werbung angezeigt, die ansonsten in diesem Blog deaktiviert wurde. Mehr über personalisierte Werbung, ihre Vor- und Nachteile und möglicherweise überschätzte Gefahren diskutierte ich im Artikel Werbefrei einerlei? Warum in diesem Blog möglicherweise Werbung erscheint.

Digitales Rauschen hält die Maschinen und Algorithmen nicht davon ab, uns wiederzuerkennen. Es kann immer das eine Detail geben, mit dem du aus der Masse herausstichst, wahrscheinlich aber gibt es hunderte davon. Aber du kannst deine wahren Interessen im Meer des digitalen Rauschens ertränken, einer folge von pseduozufälligen Suchanfragen, die aus einem überschaubaren Wörterbuch zusammengestellt werden und mithilfe der "I feel lucky" -Funktion möglichst direkt geöffnet werden.

Nichts könnte ferner liegen

Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen hilft Interaktion. Beobachte deinen Browser, während er digitales Rauschen generiert und interagiere mit den Ergebnissen. Sind Suchergebnisse zu sehen, klicke auf das erste oder das abseitigste und nichtssagenste. Klicke nicht auf die Anzeigen befreundeter Startups und Läden, die dich interessieren und die du gerne unterstützen willst. Anklicken nerviger Werbung wird führt zwar tendenziell dazu, dass sie dir noch öfter angezeigt wird und dich noch mehr nervt, aber dafür müssen die Auftraggeber:innen bezahlen, und die Marktforschung wird auf die eingangs diskutierte Weise verfremdet.

Interaktion: Interesse an unattraktiven Angeboten vortäuschen

Wenn eine Seite Werbung anzeigt, klicke auf die Anzeigen, wiederum auf die erstbeste, prominenteste, penetranteste, oder die absurdeste, die dir nicht ferner liegen könnte. Schon bald werden die Werbetreibenden glauben, dass du dich brennend für Banking, Haustiere und den Kauf der hässlichsten Baseballkappen und Poloshirts interessierst!

Wenn du ernsthaft an Trackingschutz interessiert bist, könntest du:

  1. HTTPS Everywhere verwenden, um verschlüsselte Datenübertragung zu forcieren,
  2. Privacy Badger verwenden, um unsichtbare Tracker in besuchten Seiten zu blockieren.
  3. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) finanziell unterstützen.
  4. Dich mit Tor befassen und
  5. die Verwendung eines VPN erwägen.

Digitales Rauschen zur Verschleierung wahrer Interessen

Internet Noise anpassen

Das originale Script findest du auf makeinternetnoise.com, aber du kannst es auch von GitHub herunterladen um eine eigene angepasste Instanz, wie die auf www.open-mind-culture.org/internetnoise.html zu betreiben.

E-Mail-Spammer mit Spam Poison bekämpfen

Wenn ein Spambot deine Website, dein Blog oder Forum besucht, werden alle öffentlich sichtbaren Daten durchsucht und E-Mail-Adressen gespeichert, um sie zum Spamversand zu missbrauchen. Ein (nicht ganz unumstrittenes) Mittel, um gegen Spammer zurückzuschlagen, ähnlich wie das Internetnoise-Prinzip, ist das Füllen von deren Datenbanken mit Datenmüll wie beispielsweise fiktive oder nicht mehr verwendete E-Mail-Adressen und Spamfänger-Mailboxen (Honeypots). Fight Spam! Klicke hier!

Stoff zum Nachdenken: was sind Algorithmen?

Ein Algorithmus ist ein Ablauf bzw. eine Schrittfolge, mit der ein Problem eindeutig, in endlich vielen Schritten gelöst wird. Der Lösungsprozess ist nachvollziehbar und funktioniert immer gleich. Als Algorithmus kann jede Schrittfolge gesehen werden, die wiederholt mit gleichen Eingangsvariablen zum gleichen Ausgang führt.

Ein Algorithmus ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten. Damit können sie zur Ausführung in ein Computerprogramm implementiert, aber auch in menschlicher Sprache formuliert werden. Im Gegensatz dazu beruht Maschinelles Lernen (Machine Learning) auf wissenschaftlichen Modellen, die Maschinen befähigen sollen, selbstständig zu lernen und Intelligenz zu entwickeln. Diese Autonomie erschwert jedoch das Verständnis und die Kontrolle entsprechender Anwendungen wie den populären Chatbot chatGPT.

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Ich bin Ingo Steinke, kreativer Webentwickler und Experte für nachhaltige Digitalisierung.

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