Für das Foto im Blog habe ich endlich den Aufkleber „Spiegel-Bestseller“ entfernt, der einer Freundin beinahe die Lust aufs Lesen dieses Romans verdorben hätte. Zu Unrecht! Die Kunst des Verschwindens von Melanie Raabe ist spannend, rätselhaft und besonders. Ein Thriller, aber kein Krimi und kein Berlin-Roman, zumindest nichts von beidem auf die übliche plakative Weise, wie es leider so viele andere Romane sind.

Buchcover: Die Kunst des Verschwindens von Melanie Raabe

Das hat mit Magie nichts zu tun

Die Welt braucht Mysterien

„Das Leben ist ein Rätsel. Und das ist auch gut so.“ – „Können die heutzutage nicht alles entschlüsseln?“ – „Das hier nicht“, sagt Petra und lächelt.

„Das hat mit Magie nichts zu tun. Wenn du dir wünschst, etwas Magisches zu sehen, dann wird dir irgendwas magisch vorkommen.“

Die Wälder und Die Falle faszinierten mich schon, und ihre anderen Romane stehen hiermit auf meiner Wunschliste. Melanie Raabes Stil hat für mich schon etwas mit Magie zu tun. Vielleicht versteht sie es aber auch einfach, falsche Fährten zu legen und ihre Leser:innen lange im Unklaren zu lassen.

Die scheinbar normalen Menschen und die scheinbar unnormalen, in diesem Fall eine Prominente, deren Gesicht auf allen Plakatwänden und Streaming-Trailern zu sehen ist, deren Name als Hashtag bei Instagram und Twitter trendet, und eine selbstständige Fotografin, die sich zumindest selbst für ziemlich gewöhnlich hält und normale Freuden und Sorgen hat, so busy in ihrem Alltagsleben, dass sie in Berlin noch nie einen Fuchs gesehen hat.

Wie sich diese beiden Menschen begegnen hat wohl schon etwas mit Magie zu tun, zumindest wenn wir uns wünschen, etwas Magisches darin zu sehen.