Ich halte die ökologische Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der IT für ein Thema, bzw. einen Themenbereich, der bisher viel zu wenig Beachtung fand. Softwareentwicklung, DevOps: Green IT, Web Performace, Datensparsamkeit. Aus Kundensicht: Kauf und Nutzung von Geräten (Fairphone?)

Ende 2019 fand dazu in Köln ein spannendes Meetup statt: SOS 2019 – Sustainable Off-Site Meeting: Creating a web for a better future bei dem von Sabine Büttner und Aminata Sidibe in Form einer Futurespective, also einer Retrospektive aus Sicht der Zukunft, eine zukünftige Entwicklung des Marktes hin zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit skizziert wurde. Tim Schumacher stellte die Suchmaschine Ecosia vor, die den Gewinn aus Affiliate-Werbung dazu nutzt, weltweite Aufforstungsprojekte zu finanzieren. Dieses pragmatische Konzept funktioniert inzwischen sehr gut, jedoch hatte Tim anzumerken, dass gerade aus Deutschland die meiste Kritik käme, da offenbar vielen nur das Einhunderprozentige gut genug sei, und das, Anmerkung von mir, in einem Land, in dem viele mit dem sprithungrigen SUV zum Bioladen fahren.

Inzwischen gibt es auch Versuche, den „ökologischen Fußabdruck“ von Websites zu schätzen. Obwohl ich die Idee zu schätzen weiß, halte ich die bisherigen Umsetzungen für fragwürdig, da hier sehr viele Faktoren zusammenspielen, Serverstandort, Technologie und Stromquellen, Datenströme über Provider und Rechenzentren, lokale Geräte und deren Leistungsfähigkeit. Auf meinem privaten, mehr als zehn Jahre alten, Laptop, erweisen sich viele Websites als Performancekiller, die aber auf modernen Geräten dank GPU-Unterstützung und sonstiger Optimierung viel besser funktionieren.

Insgesamt sollten wir uns sowohl als Verbraucher, als auch als Dienstleister nicht nur als kleine Rädchen im System sehen, sondern unsere Entscheidungen und unsere Stimmen nutzen, um unseren Teil zu den richtigen Entscheidungen beizutragen.