„Klar kann ich schreiben,“ dachte ich. Menschen ansprechen. Komplexe Themen verständlich erklären.

Aber wie beschreibe ich mich selbst als Webentwickler? Technik und Grafik fallen mir leichter als der Text. Recherchiere im Internet, finde Schreibtipps und automatische Textanalyse. Doch die Ratschläge widersprechen sich, wie so oft. Das gute Beispiel des einen ist das schlechte des anderen. Beispielsätze werden abgestraft, weil zu lang, schwer verständlich und unpersönlich.

Vieles davon war mir schon klar.

Klar ist auch, dass Algorithmen Fehler machen, weil sie Sätze nicht wirklich verstehen. Also halten sie Worte wie also, aber, und selbst für unnötige Füllwörter.

Schreibe in kurzen, knackigen Sätzen! Sprich die Kunden direkt an! Sprich über sie, nicht über dich! Also kein Bewerbungsstil und keine Ich-Botschaften. Schreibe nicht so, wie du es in Bewerbungskursen gelernt hast. Vermeide schwer verständliche Begriffe, aber schreibe das, was deine Leser (Kunden) erwarten. Ein weiterer Widerspruch.

Unzufrieden über meine bisherigen Texte, versuche ich zu verstehen, warum ich so schrieb.

Bei Twitter kündige ich Events mit mehreren Vorträgen an. Titel, Namen, Datum und Link müssen alle in die begrenzte Zeichenlänge passen. Dazu kommen die Hashtags, in der Suchmaschinenoptimierung als Keywords bekannt. Erklärt das meine häufigen Aufzählungen von Begriffen und Synonymen?

Technische Dokumentation ist eine andere Quelle unschöner Sprache. Zwar soll alles verständlich sein, aber selbstverständlich mit korrekten Fachbegriffen. Lange Sätze sind hier gern gesehen, typischerweise beginennen sie mit „als“ und fassen eine fachliche Anforderung mit Ziel und Anlass in einem einzigen Satz zusammen:

„Als Webentwickler möchte ich im verdichtet titeln, um Kolleg*innen das Lesen der Details zu ersparen, damit mein Anliegen schnellstmöglich bearbeitet wird.“

Wie ich mich nun konkret in besseren Worten präsentieren werde, seht ihr bald beim Relaunch meiner Homepage, www.ingo-steinke.de.